Kinospot-Lautheit nach Leq(M)82 mit Loudness-Meter in Edius bestimmbar?

  • Die Frage steht eigentlich schon in der Überschrift: Gibt es einen Weg, den Lautstärkestandard "LEQ (M) 82", der für Werbespots im Kino gefordert wird, mit dem integrierten Loudness-Messer von Edius 7 zu bestimmen?

    • Offizieller Beitrag

    hallo "beiti"
    >mit dem integrierten Loudness-Messer von Edius 7 zu bestimmen?


    mit "zu bestimmen" ist gemeint
    a) automatisch zu Verändern = Antwort ...NEIN
    b) zu beurteilen = Antwort ...JA
    (bzw. vermutlich, denn ob auch genau der "LEQ (M) 82" darunter ist,
    kann ich (derzeit) abseits vom Schnitt-PC nicht nachsehen)


    mit freundlichem Gruß .... Hans
    .

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  • Da Leq(M)82 ein propritärer Dolby Standard ist, der sich offensichtlich nicht in eine andere Formel gießen lässt,
    halte ich es wie der User in diesem Thread:
    http://www.videofreunde.ch/ind…ad&postID=92151#post92151



    Mit EBU R128 macht man sicherlich nichts falsch, möglicherweise beschränkt man sich aber damit im Dynamikumfang.


    Jim

  • Da Leq(M)82 ein propritairer Dolby Standard ist, der sich offensichtlich nicht in eine andere Formel gießen lässt,
    halte ich es wie der User in diesem Thread:
    http://www.videofreunde.ch/ind…ad&postID=92151#post92151

    Der Thread ist aber von 2008, als sowas wie EBU R128 noch nicht groß bekannt war. "Bis knapp unter 0 dB aussteuern" ist doch hoffentlich nicht mehr Stand der Technik, denn das berücksichtigt ja nur den Maximalpegel und nicht die Lautheit.


    Edius kann die Lautheit nach EBU R128 oder ITU-R BS.1770-2 messen, und man kann einige Kenndaten noch selber einstellen.
    Ich hatte gehofft, dass es da irgendwelche Vergleichswerte gibt, also dass man sagen kann, mit welchen Werten in der EBU-Messung man auch für die Kino-Norm einigermaßen richtig liegt. Würde mich aber wundern, wenn das zufällig genau die berühmten -23 LUFS wären, die fürs Fernsehen vorgesehen sind.
    Es geht auch gar nicht um die Feinheiten, sondern nur um einen Anhaltspunkt für die richtige Lautheit. Wir reden hier ja nicht von komplexen Spielfilm-Mischungen, sondern von Spots mit maximal 30 Sekunden Länge und einer Tonkulisse aus Musik, Sprecher und evtl. noch etwas Atmo.


    Einfach irgendwie abmischen und die genaue Lautstärke dem DCP-Ersteller zu überlassen, ist auch keine Lösung - besonders im LowBudget-Bereich, wo man das DCP am Ende selber erstellen muss.

  • EBU R128 ist für den Broadcastbereich gedacht.
    Für den Broadcast-Bereich wird Audio auch viel stärker komprimiert.
    Kino-Lautsprecher wiederum sind so ausgewählt, dass sie einen hohen Dynamikumfang wiedergeben können.
    Für Kinofilme werden üblicherweise verschiedene Mixes abgemischt, einen sehr dynamischen für's DCP und
    einen stärker komprimierten broadcast-tauglichen ( nach EBU R128 ).


    Jim


    EDIT:
    Wenn es dir hilft, viele Filme sind durchschnittlich bei einem Mix-Level zwischen -18 und -36 db (Dialognormalisation) abgemischt,
    Die Spitzen können aber eben auch schon mal bedeutend höher ausfallen. Im DTS Encoder geht standardmäßig von einer Dialognormalisation von -31 db aus.

  • Gabs früher nicht mal ein kostenloses Pro-Tools-Plugin "PhaseScope" mit einer LEQ-Anzeige?
    Ev.findet man das noch im Netz,zum überprüfen sicher besser als nichts.


    Etwas Klarheit gibts bei Seite 16,zuunterst....und auf Seite 17
    http://www.waves.com/1lib/pdf/…m-plus-loudness-meter.pdf


    Waves WLM Loudness Meter: Plugin zur Lautheitsmessung
    http://www.delamar.de/musiksof…wlm-loudness-meter-12961/


    LEQ[M]
    http://www.tasatrailers.org/whatis.html


    Mein Kinospot ist zu leise!"
    http://www.der-funkturm.de/artikel/kinospots_zu_leise.php


    Zitat

    Würde mich aber wundern, wenn das zufällig genau die berühmten -23 LUFS wären,


    genauso verstehe ichs auch wenn ich da den letzten Beitrag lese
    http://duc.avid.com/archive/index.php/t-314934.html


  • genauso verstehe ichs auch wenn ich da den letzten Beitrag lese
    http://duc.avid.com/archive/index.php/t-314934.html

    Wenn das so stimmen sollte, wäre es super. Das würde bedeuten: Eine EBU-R128-Mischung hält automatisch die Grenzen der Leq(M)82 für Kino-Werbespots ein. Umgekehrt nicht unbedingt, aber das wäre ja egal.


    So wie ich die EBU R128 verstehe, soll doch alles (Dialog, Kommentar, Musik) auf die gleiche Lautheit gebracht werden. Das würde zwar die mögliche Kino-Dynamik nicht ausreizen, aber es geht ja auch nur um Spots und nicht um ganze Spielfilme.


    Habe gerade mal bei Dolby nachgeschaut, die bieten eine Software zum "Schnäppchenpreis" von 699 $ an.
    Aaargh...

    Die in dem von Goldwingfahrer verlinkten Thread erwähnte Software von VSonics würde in der Multichannel-Version 115 € kosten. Das wäre auch für den Gelegenheits-Kinospot-Produzenten machbar. (Ob das VST-PlugIn in Edius läuft, wäre noch zu klären.) Aber wenn man ganz ohne Zusatzsoftware auskäme, wäre es natürlich noch besser.


    Bei uns im Kino laufen einige Spots regionaler Firmen, die sind so dilettantisch gedreht und gemischt, dass man sich nur wundern kann. Kann natürlich sein, dass hier ein DCP-Dienstleister die endgültige Lautstärke normgerecht eingestellt hat - was den Mix ansonsten auch nicht besser macht.

  • Ich habe das Media Meter 2 von Dolby... falls jemand zu Vergleichszwecken mal eine File gemessen haben will...

    Gut zu wissen! Interessant wäre natürlich eine Abfolge von verschiedenen Vergleichsmessungen, um mal einen Überblick zu kriegen, z. B. Sprache (verschiedene Stimmen), Musik (verschiedene Stilrichtungen/Instrumente), Geräusche etc.


    In dem verlinkten Artikel "Mein Kinospot ist zu leise" sind je zwei Sprach- und Musikbeispiele drin, die angeblich alle auf LEQ (M) 82 ausgesteuert wurden. Wenn ich die mit dem Edius-Loudness-Messer einzeln nach EBU R128 messe, bekomme ich -24 LUFS bzw. -21,5 LUFS für die Sprachbeispiele sowie -21,1 LUFS bzw. -16,4 LUFS für die Musikbeispiele.


    Aber vielleicht habe ich den Abschnitt in dem Artikel nicht ganz verstanden, und es war gar nicht so gemeint, dass die Beispiele laut LEQ (M) alle gleich laut sein sollen? Denn wenn es so wäre, müsste man diese LEQ-(M)-Norm als Lautheitswert stark in Zweifel ziehen.


  • In dem verlinkten Artikel "Mein Kinospot ist zu leise" sind je zwei Sprach- und Musikbeispiele drin, die angeblich alle auf LEQ (M) 82 ausgesteuert wurden. Wenn ich die mit dem Edius-Loudness-Messer einzeln nach EBU R128 messe, bekomme ich -24 LUFS bzw. -21,5 LUFS für die Sprachbeispiele sowie -21,1 LUFS bzw. -16,4 LUFS für die Musikbeispiele.


    Das Sprachsample mit nur einem Kanal kommt auf 82 Leq(M) bei 22.8 LUFS. Das Musiksample scheint allerdings falsch gepegelt worden zu sein (pro Kanal anstatt Stereo), ich komme hier mit zwei Kanälen auf 84 Leq(M) bei 18 LUFS.

  • Das Sprachsample mit nur einem Kanal kommt auf 82 Leq(M) bei 22.8 LUFS. Das Musiksample [...] mit zwei Kanälen auf 84 Leq(M) bei 18 LUFS.

    Ich hatte die beiden Beispieldateien nach Sprechern bzw. Musikstücken unterteilt und bin damit auf die o. g. Einzelwerte gekommen. Wenn ich in Edius auch die ganzen Clips messe, komme ich auf -22,9 LUFS für den Sprachclip und -18,2 LUFS für den Musikclip; das entspricht also innerhalb einer gewissen Messtoleranz den Werten aus der Dolby-Software.


    Leider bestätigt es die erhebliche Abweichung zwischen den beiden Messmethoden. Wenn ich die Werte mit meinem subjektiven Hör-Eindruck vergleiche, würde ich der EBU-R128-Methode im Sinne einer zuverlässigen Lautheitsbestimmung mehr trauen als der LEQ-(M)-Methode. Inwieweit das jetzt hilft, wenn man die Kino-Vorgaben einhalten soll, ist eine andere Frage.

  • Unter der Führung der SPIO wurden nun nochmals per 01.01.2015 verbindliche Standards für
    dir Lautheit von Vorprogrammen und Trailern eingeführt. Grund ist die hohe Diversität der
    Lautheit in Werbeblöcken, aber auch die Lautheit bei Trailern.


    es gelten die folgenden Werte:

    • Vorprogramm: maximal 82 Leq(m)
    • Trailer (Spielfilm und Dokumentation): maximal 85 Leq(m)

    Jeder, der damit häufiger konfrontiert ist, sollte darauf reagieren und seinen Workflow
    entsprechend angepassen. ;)


    Jim